Karl G. (Wachmann) und Iwan E. (Hotelpage)

links Karl G., rechts Iwan E.

links Karl G., rechts Iwan E.

KARL G. 1921 geb. in Berlin. Volksschule, dann Hilfsschule. Gelegenheitsarbeiter.

Am 6.2.1941 wegen & 175a 4 StGB zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Am 18.4.1941 wegen kleinerer Diebstähle zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt.

Ankündigung: Bei weiteren Straftaten folgt Einweisung in ein KZ.

18.8.1943 Entlassung aus der Haft. Polizeiliche Vorbeugungshaft ist bereits verfügt - jedoch zur Wehrmacht einberufen.

9.4.1944 Als dienstuntauglich aus der Wehrmacht entlassen.

Wechselnde Anstellungen u. a. als Umroller im Kino. Mehrere erfolglose Annährerungsversuche an Iwan E. und andere Jugendliche im Kino. 25.9.1944 Festnahme.

Ab 9.11.1944 U-Haft. Um Strafminderung zu erreichen, erklärte er sich für schwachsinnig und beantragte Sterilisierung; wiederholt am 16.3.1945

IWAN E.

1930 geb. in Berlin, Sohn einer ledigen Artistin.

1944 arbeitet er als Page im Hotel Kaiserhof. Erhält Avancen von Karl G., den er jedoch abweist.

Karl schreibt ihm Liebesbriefe. Zur Rede gestellt, erklärt Iwan sie für harmlos.

8.9.1944 Seine Mutter legt die Briefe der Kripo vor. Es ergeht Strafanzeige gegen Karl G.

Text: Ursula Meinhard

Quellen

LAB A Rep. 358-02, Nr. 103 753 - 103 754, 1 Ju KLs 164/44./. Karl G. wegen §§ 175a3, 20a StGB, Fotos aus der Akte.