Richard Grune (Zeichner und Grafiker)

Grune Selbstportrait

rechts: Grune Selbstportrait

2. 8.1903 geb. in Flensburg. Wächst in einem sozialdemokratisch geprägten Umfeld auf; Mitglied einer sozialistischen Jugendorganisation. Bis zu seiner Verhaftung politisch tätig. 1919 Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker. 1922 Studienreisen, u.a. zum Bauhaus Weimar. 1926 Erste eigene Ausstellung. 1928 Zeichnungen und Lithographien für das Zeltlager "Die Rote Kinderrepublik".

1933 Grune zieht nach Berlin.1934 Atelierwohnung am Bahnhof Börse, Neue Promenade 8, in der auch schwule Parties stattfinden. Die Gestapo ermittelt gegen den Freundeskreis, mehrere Teilnehmer geben ihr Wissen preis. Zahlreiche Verhaftungen. 4.12.1934 Richard Grune wird verhaftet. 5.12.1934 Vernehmung. Er steht zu seiner Homosexualität, gesteht mehrere Beziehungen. Bis 31.5.1935 Schutzhaft, u.a. im KZ Lichtenburg. November 1935 Rückkehr nach Flensburg. 4.9.1936 In Flensburg nach § 175 zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis verurteilt, U-Haft wird angerechnet. Strafverbüßung in Neumünster. Danach erneut in Schutzhaft genommen. 2.10.1937 Einlieferung ins KZ Sachsenhausen. April 1940 Überstellung ins KZ Flossenbürg. Zeichnend bewahrt er sich den Lebensmut.

Das Lager wird evakuiert, 14 000 Häftlinge werden in Richtung Dachau getrieben. Richard Grune gelingt die Flucht.

Bis 1949 Er lebt in Flensburg und ist künstlerisch tätig, verarbeitet zeichnend seine KZ- Erlebnisse. 1949 Übersiedlung nach Barcelona. Nach dem Tod seines Freundes kehrt er in den 50er Jahren nach Deutschland zurück. Lebt in Hamburg als Hilfsarbeiter und zeichnet. 26.11.1983 Er stirbt in Kiel.

Text: Klaus Berndl

Quellen

LAB A Rep. 358-02, Nr. 31986 - 31989, 81 KMs 2/37 ./. Keferstein u.a.